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pferd Bukephalos an Alter und Wunden. Alexander benannte dem treuen Tiere zu Ehren eine neu gegrndete Stadt Bukephala.
Immer weiter wollte der Eroberer in das Innere des unermelichen Reiches vordringen. Aber seine Soldaten, die auf den weiten Mrschen von Durst und Hitze unsglich zu leiden hatten, fingen an zu murren und wollten endlich in die liebe Heimat zurckkehren. Vergebens zrnte und drohte der König. Als aber alles nichts half, erklrte er sich zur Rckkehr bereit. Mit jubelnder Freude dankten sie ihm fr den Entschlu. Aber auch auf dem Rckzge hatten sie noch viel vom Durste zu leiden. Einmal hatte ein Soldat etwas Wasser entdeckt und brachte seinem Könige einen Helm voll. Dieser aber wollte sich nicht selbst laben und seine Krieger drsten lassen. Er go das Wasser in den Sand mit den Worten: Fr einen zu viel, fr alle zu wenig!" Da vergaen auch die brigen Durst und Mdigkeit und folgten ihm mit neuer Begeisterung, bis sie endlich wieder glcklich nach Babylon kamen.
Babylon sollte die Hauptstadt seines Weltreiches werden. Aber hier ereilte ihn der Tod mitten unter neuen Plnen und Entwrfen. Er erkrankte an einem heftigen Fieber. Weinend umstanden die Feldherren sein Lager und fragten den Sterbenden, wen er zu seinem Nachfolger bestimme. Er antwortete: Den Wrdigsten!" Darauf verschied er im Alter von nur 32 Jahren. Nach seinem Tode zerfiel sein Reich in mehrere Teile, die spter eine Beute der Rmer wurden.
14. Romulus und Kemus. Grndung Korne.
Nach der Einnahme Trojas durch die Griechen hatte sich neas aus den Flammen der brennenden Stadt gerettet. Dieser kam nach langen Irrfahrten mit anderen Flchtlingen nach Latium an der Westkste Italiens. Er wurde König des Landes, und auch seine Nachkommen regierten daselbst. Zwei derselben waren die Brder Nnmitor und Amnlins, welche gemeinschaftlich die Regierung führen sollten. Aber der falsche Amnlins verstie seinen Bruder Numitor und lie dessen beide Enkel, Romnlus und Remns, in dem angeschwollenen Tiberstrom aussetzen. Doch das Krbchen, in dem sie lagen, blieb am Ufer des Flusses hangen. Und eine Wlfin kam und nhrte die beiden Kleinen, bis ein mitleidiger Hirt sie fand und mit sich nahm.
Bei dem Hirten wuchsen die beiden Knaben zu krftigen Jnglingen heran und hteten die Herden ihres Pflegevaters. Einst bekamen sie Streit mit den Hirten Nnmitors, und Remns wurde gefangen und vor Numitor gefhrt. Dieser erkannte in ihm an der hnlichkeit mit seiner Tochter sofort feinen Enkel und erzhlte den beiden Brdern, was Amn-
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Mannes); dieser Name und die Bedeutung von Libanon (d. i. Weißer Berg)
deuten darauf hin, daß die Gipfel eine große Zeit des Jahres mit Schnee bedeckt
sind. In der Talspalte zwischen beiden wässert nach N. der Orontes (rón), nach S. der
Jordan (d. i. der herabstürzende, reißende Fluß) ab. Letzterer durchfließt den
schönen, wegen seines blauen Spiegels und seiner fruchtbaren Uferhügel mit dem
Bodensee vergleichbaren See Genezaret und stürzt sich dann mit reißendem Gefälle
in einem kaum 50 m breiten Bette durch das Ghor in das Tote Meer. Der Spiegel
dieses Salzsees ist infolge Verdunstung auf —■ 400 m gesunken und sein Wasser
enthält fast 20°/0 Salz. Ein Trockental setzt die Spalte südwärts fort.
Klima. Das Klima ist mild, in den tiefen Senkungen heiß. Wie in alter Zeit
fließt dort Milch und Honig, d. h. die Weiden bieten den Rindern durch ihr Gras
und den Bienen durch ihren Blumenflor reiche Nahrung. Der Wein gedeiht bis zur
Höhe von Jerusalem, der Ölbaum, die Feige und andere Südfrüchte kommen da
fort, wo man den Boden,
wie in alter Zeit, fleißig be-
baut. Aber das geschieht
nur an wenigen Stellen, da
Türken die Herrschaft haben.
Städte. Die Häfen, von
denen aus die Phönizier einst
Europa entdeckten, sind
wegen einer von S. kommen-
den Drift versandet. D er groß -
te Hafen ist jetzt Beirut (û).
Von hier führt eine Eisen-
bahn nach Damaskus (ás),
das wegen guter Bewässerung
eine große Gartenoase am
Wüstenrande und deshalb
ein Verkehrsknotenpunkt für
die Karawanen ist. Seine
einst blühenden Gewerbe
(Damast und Damaszener
Stahl) haben an Bedeutung
verloren.
Palästina, eigentlich das
Land der Philister, auch
Kanaan, d. i. Niederungs-
land, genannt, war in seinen
guten Zeiten so groß wie die Rheinprovinz und auch so bevölkert. Aber jetzt ist
es verödet. Am Fuß des Karmel liegt der Hafen Haipha; der andere Hafen
Joppe (Jafa) ist zwar schlecht, aber mit Jerusalem durch eine Eisenbahn ver-
bunden und wird deshalb benutzt; in der Nähe sind deutsche Ansiedlungen.
Galiläa ist ein liebliches Hochland, von dessen grünen Weideflächen die niedrigen
weißen Häuser der kleinen Flecken sich abheben. Der frühere Straßenknoten-
punkt Kapernaum (é, d. i. Freudenau), wo viele römische Ritter zu Christi Zeiten
ihre Villen hatten, ist verfallen. Samaria ( má) ist etwas trockener und kahler; aber
Fig. 2. Arabische Beduinen.
(Nach'einer Photographie von Prof. Musil in Arabia Petraea.)
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16
Niederschlägen arme Land künstlich zu bewässern. Die Anlagen sind aber unter
der türkischen Herrschaft verfallen, und das einst ungemein fruchtbare Land ist
jetzt größtenteils armselige Steppe.
3. Bewohner. Die aus Türken, Arabern und Kurden gemischte Bevölkerung
treibt Viehzucht und Teppichweberei.
Haleb (á, Aleppo) ist die wichtigste Handelsstadt im nördlichen Syrien.
Mosul (môszul), früher durch seine "Weberei (Musselin) berühmt, aber jetzt von
geringer Bedeutung, liegt in der Nähe der alten Riesenstadt Nini ve, von der nur
wenige Trümmer zu sehen sind. Dagegen steht die alte Kalifenstadt Bagdad (âd)
wieder in neuer Blüte und sieht einer noch besseren Zukunft entgegen, sobald die
deutsche Bagdadbahn eine bessere Verbindung hergestellt haben wird. Babylon
in der Landschaft Chaldaea, einst der Sitz höchster "Wissenschaft und Kunst,
liegt schon seit Jahrtausenden in Trümmern. Basra ist am Schat el Arab dort
angelegt, wo die vom Meere eindringende Flut noch große Schiffe trägt, und
wächst, da es Seeverkehr mit Indien hat. Auf dem Euphrat treiben Flöße, die mit
Asphalt verpicht sind, wie einst Noahs Arche, und deren Tragfähigkeit wie in alter
Zeit durch angebundene luftgefüllte Kamelhäute erhöht wird.
Das alte Kulturland geht jetzt, da die Verkehrswege gebessert werden,
wieder einer neuen Blütezeit entgegen.
Die Halbinsel Kleinasien bildet mit Syrien, Arabien und Armenien und Meso-
potamien die Asiatische Türkei. Nur kleine Stücke sind selbständig oder im Besitz
von Europäern.
e) Iran.
1. Bodengestalt. Das Hochland von Iran (á, d. i. Land der Arier) ist rings
von mächtigen Gebirgen umwallt und deshalb von den Regen und Fruchtbarkeit
bringenden "Winden, aber auch vom Verkehr fast abgeschlossen. Im N. schneidet
das Elbursgebirge das Land vom Kaspischen Meere ab; sein höchster Gipfel, der
vulkanische Demawend, steigt zu 5500 m empor. Im W. trennen die Kurdischen
Berge, im S. die steilen Ketten des Südpersischen Gebirges, im 0. das Soliman-
gebirge und im No. der riesige Hindukusch (d. i. Indisches Gebirge) von den
benachbarten Ländern.
! 12. Kulturbild. Daher ist das Innere trotz seiner Höhe von 1000 m wüsten-
haft trocken und mit Salzsteppen erfüllt. Einst befahl die Religion des
Zoroaster (Zarathustra) den Eingeborenen als gute Werke das Fassen von
Quellen, Pflanzen von Obstbäumen und Erhalten der Straßen, aber seit der
türkischen Einwanderung tut die Bevölkerung nichts mehr für die künstliche
Bewässerung, und die Flüsse versiegen im "Wüstensande.
Der steppenartige Charakter des Landes bringt es mit sich, daß die Baum-
früchte sich durch dicke oder filzige Schale vor dem Austrocknen schützen — der
Pfirsich ist der „Persische" Apfel — und daß die Zucht des Pferdes und des Kamels
seit alters fleißig betrieben wird. So wurden die Bewohner zu geschickten Reitern,
die oft außerhalb des Landes Beute suchten (die Parther) und noch heute vielfach
in der Wüste von Raub leben. Der Name der Türken (d. i. Räuber) stammt von
den schweifenden Bewohnern dieser Steppengebiete.
Weit besser befeuchtet und deshalb fruchtbar, gut angebaut und dichter
bevölkert sind die Ufer der Flüsse und die Täler der Gebirge. Hier gedeihen Weizen,
Südfrüchte und Wein und einige Gegenden gleichen einem üppigen Rosengarten.
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die Felsen glatt zu durch waschen. Darum bildet er schon oberhalb der Aare mündung
kleinere und größere Stromschnellen, unter denen der Rheinfall bei Schaffhausen
die größte ist; er stürzt sich hier bei 120 m Breite in schäumendem Tosen über
einen 20 m hohen Felsen hinab. (Fig. 35.)
Fig. 35. Der Rheinfall bei Schaff hausen.
(Nach einer Photographie.)
b) Das Deutsche Alpenvorland=
A. Gliederung, Bodenbeschaffenheit. Das Deutsche Alpenvorland, auch die
Oberdeutsche oder Donauhochebene genannt, wird nach den staatlichen Land-
schaften in eine Schwäbische und eine Bayrische getrennt, an die sich jenseits
der Donau noch die Oberpfälzische anschließt. Sie ist noch mehr als die Schwei-
zerische von den Alpen abhängig, denn fast ihr ganzer Boden besteht aus dem
Moränenschutt, den die in früherer Zeit viel weiter herabreichenden Gletscher
der Alpen hinterlassen haben.
Nördlich der Moränenlandschaft dehnen sich große Sümpfe und morastige
Stellen aus, die man dort als Ried oder Moos bezeichnet und in denen man Torf
sticht. tfig. 36.) Sie erstrecken sich bis zur Donau, so daß dieser Strom wegen der
sumpfigen Ufer nur an wenigen Stellen überschritten werden kann.
B. Bewässerung. Das ganze Hochland ist im Durchschnitt 500 m hoch,
dacht sich aber im 0. allmählich ab, entsprechend dem Laufe der Donau. Zu ihr
hat sich eine Reihe von Flüssen den Weg teilweise in das Land eingegraben: die
Iiier, der Lech, die Isar und der Inn. Ihr Gefälle ist ziemlich stark und sie sind
S t ein e o k e - K r e t s eh m e r, Deutsche Erdkunde für Mittelsch. I. Teil.
5
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Extrahierte Ortsnamen: Schaffhausen Donau Ried Donau Donau
9
Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Wage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wasser-
mann.
Zeige die beiden Wendekreise am Globus!
9. Fließende Gewässer.
Für die Erde ist das Wasser von großer Bedeutung. Es verdunstet teil-
weise, fließt zum Teil auf der Erdoberfläche ab und dringt teilweise in die
Erde ein.
Kommt das Wasser bei seiner Wanderung in der Erde auf eine unlösliche
oder undurchlässige Schicht, z. B. auf Ton, so sammelt es sich dort zu unter-
irdischen Becken oder es fließt, wenn die Schicht geneigt ist," darauf weiter, bis
es als Quelle wieder an das Tageslicht
kommt. (Fig. 3.)
Die Quellen enthalten häufig
gelöste Stoffe, wie Salz, Kalk, Eisen.
Woher Tcommt es, daß sich die meisten
Quellen im Gebirge oder am Gebirgsrande
befinden ?
Ist der übliche Ausdruck „ein Fluß
entspringt auf dem Berge" zutreffend? Wie
■müßte man richtiger sagen?
Mehrere Quellen vereinigen
sich zu einem Bach, mehrere
Bäche zu einem Fluß, mehrere -
Flüsse zu einem Strom. Einen
Fluß mit seinen sämtlichen Zu-
und Nebenflüssen bezeichnet man
als Fluß- oder Stromsystem.
Im oberen Teile des Flusses,
dem Oberlaufe, ist das Bett noch
schmal, die Wände der Ufer sind
steil ausgewaschen und das Gefälle
(die Neigung) ist noch so stark,
daß größere Steine alsgerölle und
Geschiebe mitgeführt werden.
Gewöhnlich ist die Talsohle so
schmal, daß links und rechts vom
Flusse kaum für einen Weg Platz
bleibt. Nur selten bildet sich eine
Weitung des Tales, desto öfter
hüpft das Wasser im Wasserfall
über Felsen hinweg, die es noch
nicht durch waschen konnte.
(Fig. 4.) Der Fluß kann nur zur
Flößerei oder höchstens für kleine
Kähne zur Talfahrt benutzt
werden, doch kann man das Ge-
Gestem
â ) Durcfi/ässiges
b) Undurch/dssiges
c) Grundwasser*
Fig. 3. Quelle.
Qu = Qu eh'e
Fig. 4. Wasserfall.
(Nach einer Photographie.)
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11
In welcher Himmelsrichtung verlaufen wohl solche Flüsse?
Warum sind Schmelzwasser gefährlicher als Sommerregen?
10. Stehende Gewässer.
Im Gegensatze zu dem fließenden Wasser bezeichnet man als stehende
Gewässer solche, die gar keinen oder im Vergleich zu ihrer Größe nur einen
schwachen Ablauf haben. Eine kleine Wasseransammlung in einer Senkung des
Bodens nennen wir Teich oder Weiher, ein größeres derartiges Wasserbecken heißt
ein See, auch Landsee oder Binnensee, im Gegensatze zu dem zwei Drittel der
Erdkugel bedeckenden Meere. zz\
Fig. 6. Fjord.
(Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.)
Jene enthalten, wie fast alle fließenden Gewässer, süßes, von den Strand-
bewohnern „frisch" genanntes Wasser, während das Meerwasser salzig ist.
Wenn bei Binnenseen in trockenem Klima die Verdunstung den Zufluß
überwiegt, trocknen die Seen allmählich aus und werden ebenfalls salzig, da
aus dem Boden stets Salz aufgenommen wird.
Solche Seen liegen in abflußlosem Gebiete, d. h. sie haben keine sichtbare
Verbindung mit dem Weltmeere.
Ein schmaler Landstreifen zwischen zwei Wasserbecken heißt Landenge,
ein schmaler, zwei größere Meere verbindender Meeresteil heißt Meerenge, Meeres-
straße, Kanal oder Sund.
Seen, die vom Meere durch einen Landstreifen abgeschnitten sind, heißen
Strandseen; ist ein Meerbusen vom Meere nahezu vollständig abgeschnürt, so heißt
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Die Gewässer.
In dem ganzen Verlauf eines Flusses von der Quelle bis zur Mündung
wechseln solche Strecken der Abtragung und der Ablagerung. Im und
Gebirge aber wiegt die abtragende, die ausfurchende Thätigkeit vor. Man
teilt darum auch den Fluß, sobald er Gebirge und Flachland zugleich an- lauf,
gehört, in einen Gebirgslanf und einen Flachlandslanf. In
letzterem strömt das Wasser nur trüge dahin, es vermag kaum noch die
feinsten Schlammteilchen zu tragen, seine Thätigkeit besteht fast nur in
der Ablagerung.
Der Strom mit seinen Nebenflüssen und Bächen bildet ein Fluß- Strom-
oder Stromsystem. Zu diesem gehört ein bestimmtes Landgebiet, in '
dem der Wasserspiegel des Stromes im allgemeinen die tiefste Einsenknng
ist. Schreiten wir an dem Strom immer thalanfwärts, so erreichen wir
schließlich einen Punkt, wo der Boden nach der entgegengesetzten Richtung ab-
fällt, die Gewässer also nicht mehr unserem Strome zufließen, mithin ein
neues Stromgebiet beginnt. Dort liegt die Wasserscheide, die Grenze
zwischen zwei Stromsystemeu.
Wo das Wasser im Thale ganz aufhört zu fließen, bildet sich ein § 5.
stehendes Gewässer, ein See. Das Wasser sammelt sich in einer Boden- See.
Fig 5. Wasserfall. —
Der Rheinfall bei Schaffhausen.
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Hsterreich-Ungarn.
85
Fig. 44. Der Ortler.
land über. Mehrere Läugsthäler gliedern das Gebirge deutlich in drei
Zonen. Das Thal des Inn, der Salz ach und der Enns scheiden eine
Kalkalpenzone im Norden, das Thal des Eisack und der Drau eine
solche im Süden von den Ceutralalpen. Diese tragen die höchsten Gipfel
und breiten sich östlich immer mehr aus. Neben dem Ortler ist der Groß-
glockner in den hohen Tauern mit 3800 m die bedeutendste Er-
hebung. In seiner Umgebung finden wir ausgedehnte Gletscher. In den
nördlichen Kalkalpeu erreicht der Dachstein noch 3000 m. Sie enden
in dem niedrigen Wiener Wald an der Donau. Die südlichen Kalk-
alpen steigen in den Dolomiten auf 3400 m an. Ihre Fortsetzung
bilden im Osten das kroatisch-slavonische Gebirge und der Karst.
Der Karst führt uns hinüber zu dem nach Südosten abzweigenden illyrisch-
griechischen Gebirgssystein. Er zeigt eine uns fremdartige Land-
schaft, eine öde waldarme Hochfläche mit zahlreichen trichterförmigen Ein-
seukungen, tiefen Thalstrecken, die plötzlich enden und deren Gewässer in
den Kalksteinfelsen verschwinden. Das Wasser fließt dann auf unterirdischen
Wegen in vielgewundenen Höhlen weiter.
Die österreichischen Ostalpen sind durch ihre zahlreichen Thäler dem Verkehr.
Verkehr sehr zugänglich. Zwei wichtige Schienenwege durchqueren das
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52
Grundzüge der Länderkunde.
Erhebungen; der größte Teil der Kontinente ist Tiefland, liegt demnach
nur wenige 100 m höher als der Meeresspiegel.
§73. Das Land wird ununterbrochen durch das fließende Wasser erniedrigt.
Nüsse. Dieses trägt aus den Gebirgen das Gestein hinab zur Ebeue und lagert
es dort längs seines Bettes auf. Ju deni oft selbst geschaffenen Tiefland
bilden dann die Flüsse große Stromsysteme. Das ausgedehnteste der Welt
ist das des Amazonen ström es in Südamerika. Um mehr als die
Hälfte kleiner ist das Stromsystem des Kongo in Afrika und das des
Ob in Asien. Noch viel weniger aber ist Europas größter Strom, die
Wolga, entwickelt, und der Hauptstrom Australiens, der Murray, bleibt
wieder hinter diesem weit zurück.
Fig. 32. Die höchsten Berge der Erdteile.
Gaurisankar
8800 m
Aconcaiiua
Jg 1 i mands charo
Montblanc
Ent- Die Flüsse strömen fast sämtlich dem Meere zu. Nur eine geringe
ntng. Anzahl erreicht im Binnenlande ein Ende. Derartige Gebiete werden als
abflußlos bezeichnet. Sammelt sich das Wasser in ihnen zu Seeen, so
haben diese wie der kaspische See salziges Wasser.
Meer. Auch das Meerwasser ist salzig und darum für uns ungenießbar. Es
ist völlig klar und hat eine tiefblaue oder grünliche Farbe. An der Oberflüche
erscheint es selteu eben; der Wind bewegt es und ruft Wellen hervor,
die zuweilen haushoch sich auftürmen. Wo der Wind dauernd in gleicher
Richtung weht, treibt er die gauze Wassermasse an der Oberfläche vorwärts.
Dadurch entstehen die Meeresströmungen. Diese bringen, wenn sie
aus polaren Teilen des Meeres kommen, kaltes, wenn sie aus den äquato-
rialen Gebieten stammen, warmes Wasser. Ein besonders warmer Strom
ist der Golfstrom im atlantischen Oeean.
§74. Die gesamte Erde ist von Lebewesen, von Pflanzen und Zieren
Pflanzen bewohnt. Wir scheiden zunächst die in den Meeren lebenden von denen
Tiere, aus dem Lande. Diese zeigen nach Art und Aussehen große Verschieden-
heit in den einzelnen Zonen der Erde. Die Ursache davon ist die eigen-
—-j
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Extrahierte Personennamen: Murray
Extrahierte Ortsnamen: Südamerika Afrika Asien Europas Australiens Aconcaiiua Oeean
Das deutsche Reich.
61
In den Thälern strömt das fließende Wasser. Es wird gespeist aus
zahlreichen Quellen, die aus den Felsen hervortreten oder auch den Eis-
strömen als Gletscherbäche entstammen. Die Alpen sind reich an fließenden
Gewässern. Sie werden stark durch Niederschläge benetzt. In den Thalern
staut sich das fließende Wasser oft zu Seeeu auf. Namentlich finden wir
am Rande des Gebirges häufig den malerischen Schmuck einer silber-
glänzenden Wasserfläche, in der sich die schneebedeckten Gipfel des Gebirges
widerspiegeln.
Nach fast allen europäischen Meeren wird das Gebirge entwässert,
nach der Nordsee durch den Rhein, nach dem schwarzen Meere durch
die Nebenflüsse der Donau, nach dem mittelländischen Meere durch Po
und Rhone.
In den Thälern hat sich eine verhältnismäßig zahlreiche Bevölkerung § 84.
angesiedelt. Hier leben kräftige, widerstandsfähige Menschen. Ihren Be-
Lebensunterhalt finden sie in der Viehzucht und in der Ausnutzung ihrer luol'ucl"
Wälder. Aber auch der Handel, sowie ein lebhafter Fremdenverkehr bietet
ihnen reichen Erwerb.
Von allen Seiten sind die Bewohner in das Gebirge eingedrungen.
Vou Norden und Nordosten kamen die Deutschen, von Westen die Franzosen,
von Süden die Italiener und von Südosten die Slaven. Sie gehören
politisch mehreren Staaten an. Der nördliche Teil der Ostalpen fällt in Staaten,
das deutsche Reich, südlich davon beginnt Österreich-Ungarn, das bis zur
Südabdachung sich erstreckt. Dort kommen wir nach Italien, in dessen
Bereich auch der südliche und östliche Teil der Westalpen liegt. Die
westlichen Ketten dieses Gebirges sind dagegen französisch, während die
nördlichen jenseits des Genfersees der Schweiz angehören.
Das deutsche Reich.
Das deutsche Reich umfaßt das Gebiet von den Alpen bis zur § 85.
Nord- und Ostsee. Nur ein Teil im Osten, das böhmisch-mährische Land,
gehört dem Nachbarstaat Österreich-Ungarn an.
Seiner Bodengestalt nach gliedert es sich in das Alpen- und Alpen- Gue-
Vorland, in das südwestdeutsche Gebirgslaud westlich und nord- bmmß*
westlich davon, in das mitteldeutsche Gebirgslaud, das unser Reich in
seiner ganzen westöstlichen Ausdehnung durchzieht, und das norddeutsche
Tiefland, das den breiten Norden einnimmt.
Das 1871 gegründete deutsche Reich ist ein Bundesstaat. Ihm Staaten,
gehören folgende 26 Staaten an: die Königreiche Preußen, Bayern,
Württemberg und Sachsen, die Großherzogtümer Baden, Hessen,
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